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Antikörpertiter 23-fach erhöht: Welche Corona-Impfung einen besonders guten Omikron-Schutz entfaltet

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Eine Corona-Impfung schützt vor schweren Krankheitsverläufen oder lässt die Krankheit gar nicht erst ausbrechen. Doch gilt das auch für Omikron?

Aktuell steckt sich gefühlt jeder mit Omikron an. Die Corona-Variante hat nach aktuellem Wissensstand leichtere Krankheitsverläufe* zur Folge, ist dafür aber weitaus ansteckender als die Virusmutation Delta oder der Wildtyp des Virus. Um sich vor potenziell lebensbedrohlichen Verläufen und Long Covid zu schützen, empfehlen Gesundheitsbehörden weltweit die Corona-Schutzimpfung. In Europa sind die Impfstoffe der Hersteller Biontech und Pfizer, Moderna, AstraZeneca, Janssen Pharmaceutica NV und Novavax verfügbar. Wie die Europäische Kommission informiert, wurde in den fünf Fällen eine bedingte Zulassung erteilt, nachdem die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) deren jeweilige Sicherheit und Wirksamkeit positiv bewertet hatte.

Doch die Omikron-Variante stellt die Impfstoffhersteller vor neue Herausforderungen. Denn wenn sich ein Virus stark verändert, muss der Impfstoff immer neu angepasst werden. Dies geschieht aktuell in den Laboren der Hersteller. Biontech als Entwickler des Corona-Impfstoffs Comirnaty informiert im Rahmen einer Studie, die im Fachblatt Science veröffentlicht wurde: „Bei Personen, die nur zwei Dosen (Comirnaty) erhalten hatten, war die Fähigkeit, die Omikron-Variante zu neutralisieren, gering, während eine dritte Dosis BNT162b2 die Erkennung von Omikron durch Antikörper deutlich verbesserte“. Einen Monat nach der dritten Impfstoffdosis waren die Omikron-neutralisierenden Antikörpertiter im Vergleich zu den Werten nach zwei Dosen um das 23-fache erhöht, heißt es weiter.

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Antikörper gegen Omikron: Nur der Booster schützt

Auch die Medizinische Universität Wien hat sich der Frage gewidmet, wie gut aktuell eingesetzte Impfstoffe gegen Omikron wirken. Das ernüchternde Ergebnis der österreichischen Forscher: Für Zweifach-Geimpfte und Genesene, die an den bisherigen SARS-CoV-2 Varianten wie Delta erkrankt waren, besteht praktisch kein Schutz vor einer Omikron-Infektion. Weiter heißt es in der Pressemitteilung der Medizinischen Uni Wien: „Nur Menschen, die sich mit einer dritten Corona-Impfung gegen COVID-19 immunisieren lassen haben, bilden Antikörper, die auch Omikron teilweise blockieren können“.

Bei der Kriminalpolizeiinspektion liegen Impfpässe unter einer Lupe, darunter ein aufgeschlagener Impfausweis mit einem Eintrag einer Corona-Impfung mit dem Impfstoff Johnson & Johnson.
Wirkt die Corona-Impfung gegen Omikron? © Stefan Puchner/dpa

Studienleiter Rudolf Valenta vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien und sein Team hatten untersucht, wie sich Impfungen auf den körpereigenen Schutz vor Delta, Omikron und den Corona-Wildtypen auswirkten. „Die Dritt-Impfung hat bei vielen Menschen ausreichend Antikörper entwickelt, um sie vor einer Omikron-Infektion zu schützen“, erklärt Valenta der Pressemitteilung zufolge. „Allerdings gibt es auch hier einen mit 20 Prozent deutlichen Anteil, wo kein Schutz aufgebaut wurde“.

Der Immunologe spricht sich für die Entwicklung eines breit wirksamen Kombinationsimpfstoffes aus, der gegen alle Varianten schützt: „Bis wir einen solchen Impfstoff haben, bieten nur wiederholte Impfungen mit den vorhandenen Impfstoffen Schutz“, so Valenta. Wer doch einmal an Cotvid erkrankt ist, sollte auf seinen Körper achten. Herzrasen und ein hoher Ruhepuls können Long-Covid-Folgen sein. (jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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